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Bis Ostern am Main zu Gast

Bischofssekretär Antonino Costa Martins aus dem künftigen brasilianischen Partnerbistum Óbidos lernt in Würzburg Deutsch

Würzburg (POW) „Es ist hier fast wie in Óbidos, nur ein bisschen frischer.“ Bis 2. April 2013 weilt der 26-jährige Brasilianer Antonino Costa Martins zum Deutschlernen in Würzburg. Außerdem möchte er Land und Leute besser kennenlernen und die Besiegelung der Partnerschaft zwischen seinem Heimatbistum Óbidos und Würzburg im Kiliansdom am ersten Advent mitfeiern. Martins ist in seiner Heimat am Amazonas Sekretär von Bischof Bernhard Johannes Bahlmann.

In Deutschland war der auf Umweltfragen spezialisierte studierte Philosoph und Religionswissenschaftler bereits im November 2011 – kurz nachdem Bischof Bahlmann ihn als Sekretär engagiert hatte. Als Mitglied einer drei Personen starken Delegation durfte er damals als eine seiner ersten Amtshandlungen seine Heimatdiözese im Bistum Würzburg vorstellen. Diesmal ist es allerdings kein Zwei-Wochen-Aufenthalt. „Weil ich an Weihnachten nicht zuhause sein kann, habe ich vor meiner Abreise Abschied mit allen meinen fünf Schwestern und meinem Bruder gefeiert. Meine Schwestern wohnen im Manaus und nehmen die weite Reise nach Hause sonst nur an Weihnachten auf sich“, erzählt Martins.

Noch muss Christiane Hetterich vom Referat Mission-Entwicklung-Frieden des Bistums Würzburg für ihn vom Portugiesischen ins Deutsche übersetzen. Doch dank des Kurses „Deutsch für Ausländer“, den er bei Kolping mit 20 weiteren Schülerinnen und Schülern aus unterschiedlichen Ländern mit 25 Wochenstunden besucht, wird er schon bald auf Deutsch mitreden können. „Der Unterricht ist komplett auf Deutsch. Da wir aus unterschiedlichen Ländern kommen, müssen wir uns auch auf Deutsch unterhalten, wenn wir einander verstehen wollen.“ Nur in den Pausen hat er sich bislang an die spanischsprachigen Mitschüler gehalten. „Die verstehe ich.“

Den Impuls für den Deutschlandaufenthalt habe ihm sein Bischof gegeben. „Wir haben so viele deutschsprachige Projektpartner, mit denen wir zusammenarbeiten: Misereor, Adveniat oder Kirche in Not, aber auch das österreichische katholische Hilfswerk Miva.“ Um die Korrespondenz zu erleichtern, seien entsprechende Sprachkenntnisse hilfreich. Außerdem sei es für die Partnerschaft zwischen den Bistümern Óbidos und Würzburg wichtig, auf beiden Seiten Menschen zu haben, die mit den Gepflogenheiten und Besonderheiten der jeweils anderen Diözese vertraut sind, erklärt Martins.

Die bisherigen freien Nachmittage hat er schon dafür genutzt, sich in Würzburg umzusehen. Unter anderem hat er die Festung und das ehemalige Landesgartenschaugelände besucht und dabei Sonne getankt. „Das Herz des Brasilianers schlägt mit der Sonne.“ Den Kontakt mit der Heimat hält er vor allem über das Internet. Dank E-Mails und Facebook sei es unkompliziert, mit Freunden und Familie in Verbindung zu bleiben. „Und gelegentlich werde ich auch mal telefonieren.“

Neben dem Sprachkurs ist Martins auch in die Vorbereitungen des Bistums Würzburg auf den Weltjugendtag 2013 in Brasilien eingespannt. Unter anderem gilt es, den Aufenthalt der Würzburger im Bistum Óbidos vorzubereiten und auch die Organisation für den eigentlichen Weltjugendtag in Rio de Janeiro zu begleiten. „Außerdem werde ich mit den drei jungen Männern und der jungen Frau Portugiesisch üben, die im Oktober als Weltwärtsfreiwillige zu uns nach Óbidos kommen. Für mich ist das zugleich ein intensives Deutschtraining.“ An den kommenden Wochenenden wird Martins jeweils in den Familien der Weltwärts-Leute zu Gast sein und dort fränkisches Familienleben aus direkter Anschauung erfahren. „Ich freue mich schon.“ Außerdem stehe er auf Anfrage gerne zur Verfügung, wenn Pfarreien sich aus erster Hand über das künftige Partnerbistum informieren möchten.

In seiner Unterkunft, einem Ein-Zimmer-Appartement im Kilianeum-Haus der Jugend, habe er Anschluss an die dortige Studenten-Wohngemeinschaft. Bedingt durch die Semesterferien seien die Bewohner aber derzeit nur sporadisch anzutreffen. Diözesanjugendpfarrer Thomas Eschenbacher, bekennender Club-Fan, hat sich für den Gast aus Brasilien schon sein ganz individuelles Programm zum Eingewöhnen einfallen lassen: Er nimmt Martins zum Bundesliga-Heimspiel der Nürnberger mit ins Stadion.

Stichwort: Bistum Óbidos

Die Diözese Óbidos im Bundesstaat Pará in Brasilien ist die zukünftige Partnerdiözese des Bistums Würzburg. Die offizielle Unterzeichnung des Partnerschaftsvertrages findet am ersten Advent 2012 bei der Wiedereröffnung des Kiliansdoms in Würzburg statt. Das Bistum Óbidos ist 182.000 Quadratkilometer groß, etwa halb so groß wie Deutschland und flächenmäßig 20 Mal größer als die Diözese Würzburg. Rund 250.000 Menschen leben in dem Bistum, 200.000 davon sind katholisch. Auf diese große Anzahl von Gläubigen kommen 21 Priester. Die Kirche in Óbidos lebt sehr stark von der Arbeit der Laien. In jedem der sieben Landkreise besteht eine Pfarrei. In den entlegenen Gebieten feiern Familien gemeinsam Wort-Gottes-Feiern und gestalten das kirchliche Leben. Der Kontakt zum Bistum Óbidos entstand 1971 durch Schwester Brunhilde Henneberger. Die Franziskanerin aus Randersacker (Landkreis Würzburg) ging nach Brasilien und engagiert sich seitdem in dem Gebiet. Seit 2008 ist auch Schwester Johannita Sell aus Hammelburg (Landkreis Bad Kissingen) im Bistum Óbidos tätig. Aufgrund der engen und langen Kontakte beider Diözesen entstand 2009 die Idee, eine Bistumspartnerschaft einzugehen.

(3912/0969; E-Mail voraus)

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