Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

„Es ist schön, ein Partnerbistum zu haben“

Bischof Dr. Franz Jung besucht zum ersten Mal das Partnerbistum Mbinga in Tansania – Partnerschaft auch heute noch relevant – Pastoralreise als wichtiges Signal für die Partnerschaft

Mbinga/Würzburg (POW) Zum ersten Mal hat Bischof Dr. Franz Jung im Rahmen einer Pastoralreise Tansania und das Würzburger Partnerbistum Mbinga besucht. „Es geht darum, den Menschen ein Signal zu geben: wir sind miteinander in Verbindung und diese Partnerschaft bleibt. Ich habe unterschätzt, wie wichtig es ist, dass ich jetzt gekommen bin. Und wie groß die Enttäuschung war, dass ich die Reise coronabedingt absagen musste.“ Viele Menschen hätten befürchtet, werde die Reise abgesagt, würde auch die Partnerschaft nicht weitergeführt werden. „Ich hätte nie gedacht, dass diese Befürchtung im Raum stehen könnte. Aber aufgrund der Erfahrung, dass vieles an Personen hängt, war es gut, dass ich vor Ort war. Und auch mehrfach nochmal bekräftigt habe, dass wir dieses Partnerschaftsverhältnis weiterführen wollen“, stellt Jung am Ende der Reise fest.

Neben dem Besuch bei Bischof John C. Ndimbo standen vor allem Pfarreibesuche im Vordergrund. Zuerst besuchte Bischof Jung Litumbandyosi, das eine Partnerschaft zur Pfarrei „Sankt Maria und Sankt Johannes der Täufer“ in Glattbach-Johannisberg unterhält. Die Gemeinde organisierte einen Empfang für den deutschen Gast. Außerdem besuchte der Bischof dort die Erlöserschwestern, die seit 2017 in Litumbandyosi einen Kindergarten betreiben.

Außerdem schaute sich Bischof Jung das Likonde Seminary an, eine katholische Schule für Jungen. Gemeinsam mit Bischof Ndimbo besuchte er anschließend verschiedene Gemeinden wie beispielsweise Litembo, Lundumato und Nkile. Dort feierten die beiden Bischöfe in einem Festgottesdienst das 50-jährige Bestehen der Gemeinde. Am Ende des Gottesdienstes ernannte Bischof Jung die Gemeinde Nkile zur rechtlich eigenständigen Pfarrei. Vor und nach dem Gottesdienst stellte Father Silverius Mwingira die Projekte vor, die teilweise von verschiedenen Gruppen aus dem Bistum mitfinanziert wurden. Neu gebaut haben die Gemeindemitglieder zum Beispiel ein Pfarrzentrum, in dem die verschiedenen Gruppen sich treffen können. Zudem baut Mwingira gerade eine Schreinerei auf, damit Jugendliche und junge Erwachsene einen Beruf lernen können und nicht ins Ausland abwandern.

Neben den Pfarreien besuchte der Bischof auch Projekte, die mit dem Bistum Würzburg in enger Verbindung stehen, wie beispielsweise das Krankenhaus in Litembo oder die Kaffeebauernkooperative, welche den Würzburger Partnerkaffee liefert. Das Krankenhaus in Litembo gehört dem Bistum Mbinga und wird von Father Raphael Ndunguru geleitet. Bischof Jung übergab 4000 Schutzmasken an das Krankenhaus, die von der Stadt Würzburg gespendet wurden. Die Abtei Münsterschwarzach stifte 700 Corona-Impfdosen. Das ist für die Bevölkerung eine besonders wertvolle Spende, da bisher für 60 Millionen Einwohner des Landes nur eine Million Impfdosen zur Verfügung standen. In Litembo wird zurzeit außerdem an einem Großprojekt gearbeitet. Dort wird ein Bildungsinstitut gebaut, in dem Krankenpfleger, Laboranten und Clinical Officers, eine Art Klinikmanager, ausgebildet werden können. Die Verantwortlichen hoffen, dass sie das Institut 2022 eröffnen können. Unweit von Litembo liegt Mahenge. Dort informierte sich der Bischof über den Anbau und die Verarbeitung der Kaffeekirsche.

Bischof Jung betonte, dass ihm die Partnerschaft mit dem Bistum Mbinga nach wie vor wichtig sei: „Sie öffnet noch einmal Horizonte und zeigt, dass Kirche viele Gesichter hat.“ Außerdem ist er der Meinung, dass das Bistum auch weiterhin Projekte in der Partnerdiözese fördern sollte: „Ich glaube, das ist gut investiertes Geld, das haben wir in den zurückliegenden Tagen gesehen.“ Bischof Ndimbo bezeichnete der Würzburger Bischof als einen sehr verlässlichen Partner. „Er achtet sehr genau darauf, wie die Spendengelder verwendet werden.“ Darüber hinaus schätze er es, mit einer anderen Diözese in Verbindung zu stehen: „Es ist schön, ein Partnerbistum zu haben. Nicht ein größeres Land oder eine größere Einheit, sondern ein Partnerbistum, so dass wir bei vielen Besuchen vor Ort Gesichter hatten. Wir haben genau gesehen, wo das Geld hingeht.“ Für das Jahr 2022 sei auch schon ein Besuch in Mbinga geplant, gab Bischof Jung bekannt. Dann soll eine Jugendgruppe aus dem Bistum Würzburg nach Mbinga reisen und dort zwei Wochen mit Jugendlichen aus dem dortigen Jugendverband Uvikambi verbringen.

Auf dem Weg nach Mbinga informierte sich Bischof Jung in Daressalam über das Straßenkinder-Projekt „Child in the sun“. Dort werden Jungen aufgenommen, die auf der Straße leben. In der Einrichtung erhalten sie eine Unterkunft und eine Ausbildung – zum Beispiel zum Fahrer, Schneider oder Schreiner. Das Projekt wird von den indischen Missionaren der unbefleckten Empfängnis Mariens (MMI) geleitet. Außerdem besuchte der Bischof in Bagamoyo das Missions-Museum. Gezeigt wird in den Räumen die Arbeit der Missionare in Tansania, aber auch die Geschichte der Kolonialisierung und des Sklavenhandels, der über die Insel Sansibar abgewickelt wurde.

Anschließend reiste Bischof Jung mit seiner Delegation weiter nach Songea . Am Flughafen begrüßte ihn eine Delegation aus dem Partnerbistum Mbinga. Am Rollfeld tanzten und sangen Gläubige verschiedener Gruppen gemeinsam für den Würzburger Bischof. Bischof. Ndimbo begrüßte seinen Gast mit mehreren Vertretern aus dem Bistum Mbinga. Für beide ein wichtiger Moment, da sie sich zuvor nur einmal einen Tag vor der Bischofsweihe von Bischof Jung in Würzburg gesehen hatten.

Nach der ersten Begegnung fuhren die beiden Delegationen weiter zur Abtei Peramiho der Missionsbenediktiner. Von dort hatte die Missionierung in der Gegend des Partnerbistums begonnen. Besonders wichtig für die Bewohner der umliegenden Gemeinden ist das Krankenhaus im Peramiho, das von der Abtei betrieben wird. Zur Begrüßung Bischof Jungs in Mbinga kamen mehr als 1000 Menschen. Mit lautem Hupen führten Motorradfahrer die Prozession an. Außerdem kamen verschiedene Schüler- und Studentengruppen, um Jung zu begrüßen. Im Dom gedachten die Bischöfe und Gläubigen des 2019 verstorbenen Altbischofs von Mbinga, Dr. Emmanuel Mapunda, der mit Bischof Dr. Paul-Werner Scheele die Partnerschaft begründete.

Aus Mbinga berichtet Anna-Lena Ils (POW)

(4121/1000; E-Mail voraus)

Hinweis für Redaktionen: Fotos abrufbar im Internet