Óbidos (POW) Mit einem großen Festgottesdienst auf dem Platz vor der Kathedrale hat das brasilianische Partnerbistum Óbidos unter dem Motto „Glaube und Engagement“ sein 60-jähriges Bestehen gefeiert. Neben Bischof Bernardo Johannes Bahlmann waren auch Bischof Flávio Giovenale, Bischof der Diözese Santarém, und Bischof em. Martinho Lammers, Bischof Bahlmanns Amtsvorgänger, Zelebranten des Gottesdienstes. Am Ende der Feier überbrachte Pastoralreferentin Christiane Hetterich von der Würzburger Diözesanstelle Mission-Entwicklung-Frieden die Grüße von Bischof Dr. Friedhelm Hofmann und überreichte als Geburtstagsgeschenk eine Sakristeiglocke.
Begonnen hatte der Gottesdienst mit einer Prozession vom Bischofshaus in Óbidos hinunter zur Kathedrale in der Stadtmitte. Auf einem reich geschmückten Wagen wurde die Statue der heiligen Anna mitgeführt, die Patronin des 1957 als Territorialprälatur errichteten Amazonasbistums. Der Gottesdienst wurde dann auf dem Vorplatz gefeiert, weil das Gotteshaus für die über 1500 Teilnehmer zu klein gewesen wäre. Vertreter aus allen Pfarreien des Bistums sowie Vertreter der verschiedenen geistlichen Gruppierungen waren zum Festgottesdienst angereist. Zu Beginn wurde an die Geschichte des Bistums erinnert. Es ging 1957 aus der damaligen Territorialprälatur Santarém hervor. Seit dieser Zeit waren alle Bischöfe Franziskaner: João Floriano Loewenau von 1957 bis 1972, Constantino José Lüers von 1973 bis 1976, Martinho Lammers von 1976 bis 2009. Seither ist der aus dem Oldenburger Münsterland stammende Bahlmann Bischof.
Die Predigt hielt Bischof Giovenale aus der Mutterdiözese Santarém. „Geht ohne Angst in die Zukunft“, rief er seinen Zuhörern zu. Die noch junge Geschichte der Diözese Óbidos sei vor allem eine Geschichte der Menschen, die hier lebten. Die persönliche Geschichte aller sei mit der Zukunft der Kirche hier am Amazonas verwoben. „Wir alle, Laien und Priester, sind heute Nachfolger der Jüngerinnen und Jünger aus dem Evangelium und gestalten mit unserem Engagement die Zukunft zum Ruhme Gottes“, betonte Bischof Giovenale.
Nachdem am Ende des Gottesdienstes ein Grußwort von Bischof Giovanni d’Aniello, Apostolischer Nuntius in Brasilien, verlesen worden war, überreichte Pastoralreferentin Hetterich gemeinsam mit den Weltwärts-Freiwilligen Marlene Weigand, Judith Langer und Lukas Baden und dem Partnerschaftsbeauftragten Achim Lieth ein besonderes Geburtstagsgeschenk: eine Sakristeiglocke, die in Zukunft den Beginn der Messe in der Kathedrale von Óbidos ankündigen wird. Die Glocke war extra für diesen Anlass von Arnold Rumpel, Leiter der Metallwerkstatt der Abtei Münsterschwarzach, gefertigt worden. Das Geläut besteht aus zwei Glocken: einer kleineren, auf der „Würzburg“ eingraviert ist, und einer etwas größeren, auf der „Óbidos“ zu lesen ist.
Hetterich verlas dazu ein Grußwort von Bischof Hofmann, in dem er zum Jubiläum gratulierte. Darin heißt es mit Bezug auf seinen Besuch hier vor vier Jahren: „Mich haben bei meinem Besuch die vielen jungen Menschen in Óbidos sehr beeindruckt – junge Menschen, die sich mit viel Begeisterung in der Kirche und für den Glauben an Jesus Christus engagieren.“ Der Bischof betonte auch die Wichtigkeit des Einsatzes für die Bewahrung der Schöpfung, gerade in Amazonien. In Würzburg würde zum Zeitpunkt des Jubiläums in Óbidos der Frankenapostel gedacht. Daher dürften sich die beiden Partnerdiözesen im Gebet verbunden fühlen.
Die Partnerschaft zwischen den beiden Bistümern wurde am 2. Dezember 2012 besiegelt. Anlässlich des fünften Jubiläums wird am 2. Dezember 2017 in Würzburg eine Veranstaltung mit Vorträgen, Workshops und Begegnungsmöglichkeiten stattfinden. Zu diesem Anlass wird Bischof Bahlmann mit einer Delegation aus Óbidos anreisen.
Aus Óbidos/Brasilien berichtet Burkard Vogt (POW)
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