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„Gebt dem Amazonas eine Stimme!“

Illuminierter Kiliansdom lenkt Blick auf die bedrohte Amazonas-Region – Statement von Dr. Weiler zur Rolle der Frau in der Kirche Lateinamerikas – Gemeinsames Gebet mit dem KDFB-Diözesanverband

Würzburg (POW) Wilde unberührte Natur, Indigene in traditioneller Kleidung und Kinder, die fröhlich im Fluss baden. Dann Bilder von aufgerissener Erde, nur am Horizont ist noch das Grün des Urwalds zu sehen. Das alles war am Donnerstagabend, 7. November, nach Einbruch der Dunkelheit auf der Fassade des Würzburger Kiliansdoms zu sehen. Eine große Menschenmenge verfolgte auf dem Domvorplatz die Aktion, die im Rahmen der Fachtagung „Wege einer ökologischen Umkehr“, einer Kooperationsveranstaltung mit dem Referat Mission-Entwicklung-Frieden der Diözese Würzburg, anlässlich der Amazonas-Synode in Rom stattfand. In den kurzen Statements ging es auch um die Rolle der Frau in der Kirche Lateinamerikas. Der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) Würzburg lud zum gemeinsamen Donnerstagsgebet.

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„Es geht darum, das Gesicht der Kirche Amazoniens zu entdecken und zu fragen, was sie für das Gesicht der Kirche weltweit bedeutet“, begrüßte Bischof Dr. Franz Jung die zahlreichen Zuschauer auf dem Domvorplatz. Die aktuelle Tagung befasse sich unter anderem mit Fragen der Ökologie und einer guten Seelsorge. Es gehe aber auch darum, den Menschen auf Augenhöhe zu begegnen.

Das Echo auf die Amazonas-Synode sei weitgehend positiv, sagte KDFB-Diözesanvorsitzende Edeltraud Hann. Allerdings habe es keine Empfehlungen zum Diakonat der Frau gegeben. „Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, dass unsere Forderungen erfüllt werden“, kündigte Hann an und lud alle Anwesenden ein, gemeinsam das Donnerstagsgebet „Schritt für Schritt“ zu beten.

„Ich glaube, dass von uns Frauen sehr viel Kraft ausgegangen ist“, sagte Schwester Dr. Birgit Weiler, Dozentin an der Jesuitenuniversität in Lima und Mitarbeiterin der Peruanischen Bischofskonferenz, über die Amazonas-Synode. Die Arbeit der Frauen in der Kirche Amazoniens sei anerkannt worden. Doch müsste ihnen künftig auch formal das Leitungsamt von Gemeinden erteilt werden, so Weilers eindringliche Bitte. Papst Franziskus habe zugesagt, die Kommission zur Frage des Frauendiakonats neu zu besetzen und weiter an dieser Frage zu arbeiten. Abschließend dankte sie allen Zuhörern für die Solidarität mit Lateinamerika: „Mögen wir uns gegenseitig in der Hoffnung stärken und bei Aktionen unterstützen zum Wohle der Kirche.“

Bereits ab 17 Uhr wurde die Domfassade mit Fotos und Videoclips – Material von Adveniat und Misereor – angestrahlt. Der rund zwölfminütige, mit Musik unterlegte Film nahm die Zuschauer mit in die Amazonasregion. In einer optischen Illusion fielen die einzelnen Mauersteine herunter und gaben den Blick in den Dschungel frei. Bilder von friedlichen Dörfern und lachenden Kindern wechselten sich ab mit solchen von der Zerstörung dieses Lebensraums durch Industriekonzerne. „Durch die Art, wie Indigene leben, sind sie wahre Umweltschützer“, sagte eine Frauenstimme. Doch die Natur werde bedroht durch den Bau von riesigen Pipelines, durch Zuckerrohr- und Sojaplantagen. „Die Zerstörung dieser Welt geht auch uns etwas an. Gebt dem Amazonas eine Stimme!“

„Die Aktion fand Anklang in den Medien und bei vielen Passanten“, freute sich Alexander Sitter, Diözesanreferent für Südamerika im Referat Mission-Entwicklung-Frieden des Bistums Würzburg. Das Anliegen der Veranstalter sei es gewesen, die Inhalte der Tagung zur Amazonas-Synode für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. „Ich meine, dass es uns gelungen ist.“ Insgesamt vier Stunden sei die Domfassade mit Bildern von Gesichtern und Situationen aus der Amazonasregion beleuchtet worden. „Es macht Lust zu überlegen, die Illumination zu wiederholen.“

sti (POW)

(4619/1214; E-Mail voraus)

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