München. Der Astrophysiker Harald Lesch plädiert für eine stärkere Annäherung von Naturwissenschaft und Theologie. „Ich denke nicht, dass wir unsere großen Herausforderungen – dahingehend wie wir in Zukunft mit der Welt umgehen sollten – mit rein religiösen oder rein wissenschaftlichen Antworten werden meistern können“, sagte er im Gespräch mit dem missio magazin.
„Wir brauchen eine gute Verbindung von beiden Seiten, denn wir müssen Dinge tun, die wir gar nicht wissenschaftlich begründen können. Nämlich uns zurücknehmen und viel vorsichtiger miteinander umgehen, vielleicht auch langsamer werden“, erläuterte Lesch. Bisher sei alles immer beschleunigt worden. „Die Wissenschaft hat mit pausenlos neuen Technologien ihren Beitrag dazu geleistet. Ich glaube, dass das alles nur zusammen geht.“ Einen Widerspruch darin, Naturwissenschaftler und gleichzeitig gläubig zu sein, sieht der 62- Jährige, selbst Protestant, nicht. Wenn man nur ein bisschen von der Welt verstehe, wisse man,
dass man irgendwann nicht gewesen ist und irgendwann auch nicht mehr sein wird. „Es gibt ein großes Geheimnis, woher man gekommen ist und wohin man gehen wird. Und natürlich die Frage: Wie verhalte ich mich, wie gehe ich mit der Welt um? Das religiöse Weltverständnis ist das am weitesten über die Welt verbreitete – das Wissenschaftliche ist es sicherlich nicht.“ Das Interview ist im aktuellen missio magazin erschienen, das missio München zweimonatlich herausgibt und das sich aus der Perspektive einer weltoffenen Kirche mit Themen auseinandersetzt, die dauerhaft relevant sind und im hektischen Nachrichtenalltag oft zu kurz kommen. Mehr unter https://missiomagazin.de. Dort finden Sie auch das komplette Interview online.
https://www.missio.com/aktuelles/nachrichten/harald-lesch-interview