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„Nicht nur Schwestern, sondern auch Mütter“

25 Jahre Franziskanerinnen von Maria Stern in Juruti Velho im Partnerbistum Óbidos – Zwei Schwestern aus dem Bistum Würzburg – Engagement in den Bereichen Bildung, Gesundheit, Umweltschutz und Katechese

Juruti Velho/Hammelburg/Randersacker (POW) Mit einem großen Gottesdienst und einem Fest haben die Katholiken aus Juruti Velho im brasilianischen Partnerbistum Óbidos am zweiten Adventssamstag, 3. Dezember, das 25-jährige Engagement der Franziskanerinnen von Maria Stern gefeiert. Vier Schwestern leben in dem rund 1000 Einwohner großen Ort, darunter zwei aus dem Bistum Würzburg: Schwester Brunhilde Henneberger (76) aus Randersacker und Schwester Johannita Sell (78) aus Hammelburg. Schwester Henneberger lebt seit 1991 in Juruti Velho. Sie war die erste Sternschwester vor Ort und hat durch ihre Arbeit den Grundstein für die Partnerschaft zwischen der brasilianischen Diözese Óbidos, zu der Juruti Velho gehört, und der Diözese Würzburg gelegt. Neben Mitschwestern aus ganz Brasilien waren zu der Feier auch die Generaloberin der Franziskanerinnen von Maria Stern, Schwester Sofia Salanga aus Augsburg, sowie eine kleine Delegation aus Deutschland mit Domkapitular Christoph Warmuth, Leiter der Diözesanstelle Mission-Entwicklung-Frieden, und Christiane Hetterich, Missionsreferentin für Asien und Lateinamerika, gekommen.

Gleich zu Beginn des Gottesdiensts bat Bischof Bernardo Johannes Bahlmann die Gläubigen um Applaus für die Schwestern. „Wir möchten uns heute besonders für die Schwestern und ihre Hingabe für die Menschen bedanken“, sagte der Bischof. Zum Gloria brachten Gläubige Schilder nach vorne, auf denen die Bereiche standen, in denen die vier Sternschwestern arbeiten. So engagieren sie sich unter anderem in Bildungskursen, in der Gesundheitsversorgung, in der Katechese oder auch im Umweltschutz. In seiner Predigt betonte der Bischof, dass das Engagement der Schwestern, zu denen auch die Brasilianerinnen Deca Amaral und Fátima Sousa Paiva gehören, noch viel mehr umfasse, als es die Schilder wiedergeben könnten. „Sie erinnern uns daran, dass es Gott gibt.“ Ihr Ziel sei es, das Reich Gottes auf Erden erfahrbar zu machen, erklärte er.

Gerechtigkeit und Frieden zu verwirklichen gelinge nur, wenn man sich auf Begegnungen einlasse, sagte der Bischof weiter. Genau das hätten die Schwestern gemacht: „Sie haben sich auf alle eingelassen, auch auf die, die ihnen Schwierigkeiten bereitet haben.“ Gleichzeitig bedankte er sich bei den Gläubigen von Juruti Velho. Sie seien es gewesen, die die Ordensfrauen aufgenommen hätten. Gemeinsam hätten sie viel erreicht. So habe sich Schwester Henneberger beispielsweise von Beginn an dafür eingesetzt, dass die einzelnen Gemeinden, die zu Juruti Velho gehören – die sogenannten comunidades –, Kindergärten bekommen. Ihr und ihren Mitstreiterinnen sei es außerdem zu verdanken, dass es eine Bürgerbewegung gebe, die sich dem weltweit zweitgrößten Aluminiumproduzenten Alcoa gegenübergestellt hat. Der Konzern baut seit einigen Jahren am Amazonas Bauxit ab, den Grundstoff für Aluminium. Für das Terrain, das Alcoa für den Abbau nutzt und für das Teile des Regenwalds gerodet wurden, muss das Unternehmen nun die Bürger von Juruti Velho finanziell entschädigen.

In ihrem Grußwort betonte Generaloberin Salanga, dass sich die Größe einer Kongregation in der Größe der Arbeit der Schwestern vor Ort zeige. „Wir wissen um den Kampf, den die Schwestern hier führen“, sagte sie mit Blick auf die Schwierigkeiten, die Landspekulanten und Großkonzerne in Amazonien, dem größten zusammenhängenden Regenwaldgebiet dieser Erde, verursachten. Warmuth erklärte, dass es die Partnerschaft zwischen Óbidos und Würzburg dank der Sternschwestern aus dem Bistum Würzburg eigentlich schon länger als vier Jahre gebe. „Die Schwestern halten lebendig, was unser Auftrag als Christen in der Welt ist.“ An Weihnachten werde gefeiert, dass Gott Mensch geworden sei. Die Schwestern in Juruti Velho übersetzten diese Menschwerdung in Juruti Velho ins Leben.

Auch die Mitglieder der Gemeinde dankten den Ordensfrauen. „Die Schwestern haben sich ganz für ihre Arbeit hingegeben und wir sind lebendige Zeugen dafür“, sagte ein Mann. „Sie sollten nicht nur Schwestern genannt werden, sondern auch Mütter.“ Für Schwester Henneberger stand indes eines besonders fest: „Ich hätte hier nichts machen können, wenn ihr nicht mitgemacht hättet!“ Sie habe die Dinge nicht erfunden, sondern das gemacht, was auf der Hand gelegen habe. „Mit euch“, sagte sie zu den applaudierenden Gläubigen von Juruti Velho.

Aus Brasilien berichtet Sophia Michalzik (POW)

(4916/1347; E-Mail voraus)

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