Am Vorabend des Hohen Pfingstfestes feierte Kaplan Napoleon Savariraj die Vorabendmesse in Wasserlos. In den Schriftlesungen wurde die Zusage und Ausgießung des Heiligen Geistes z.B. Form von Feuerzungen verkündet. In seiner Auslegung betonte Kaplan Savariraj den zentralen Gedanken: „Der Glaube spricht weltweit eine Sprache und kennt keine Sprachbarriere.“
Pfingstgeschehen in der Apostelgeschichte.
Er bezog sich dabei insbesondere auf die Lesung aus der Apostelgeschichte, in der – laut Überlieferung – Menschen verschiedenster Völker und Sprachen die Jünger das Evangelium in ihrer jeweiligen Muttersprache verkünden hörten.
Kaplan wird bei Predigt emotional und lässt Gemeinde auch an Herausforderungen teilhaben.
Die Predigt gewann besondere Dynamik, als der Kaplan von seinen persönlichen Erfahrungen mit Sprache und Glauben berichtete. Offen sprach er von der großen Herausforderung, eine fremde Sprache und die damit verbundenen Kommunikations- und Kulturzusammenhänge zu verstehen und zu erlernen. Es sei eine anspruchsvolle Aufgabe für alle Priester, die – etwa aus Afrika, Polen oder Indien – nach Europa kommen.
Die Sprache des Glaubens steht über Verständigskeitsschwierigkeiten und ist die Motivation des Geistlichen, die frohe Botschaft in Wort und Tat zu verkünden.
Gleichzeitig zeigte sich seine tiefe Überzeugung: Der Glaube spricht eine gemeinsame Sprache und kennt keine Barrieren. Es gehe immer um die frohe Botschaft – um Liebe, Frieden und Versöhnung. Christen auf der ganzen Welt teilen diese Sprache und glauben an dasselbe. Es wurde spürbar, dass dieser Glaube dem Kaplan Sicherheit, Kraft, Ansporn und Motivation gibt, seinen Dienst in einer zunächst „fremden“ Umgebung zu erfüllen und die damit verbundenen Herausforderungen anzunehmen.
Musik macht Heiligen Geist "hörbar" und schafft Gemeinschaft
Als Glaubensbekenntnis wurde dieses im Wechsel zwischen Kaplan, Organist und Kantor Christoph Kruyer sowie der Gemeinde gesungen – ein bewegendes Zusammenspiel vieler Stimmen und Charismen. Zahlreiche Pfingstlieder und die Pfingstsequenz wurden gesungen. Besonders beim Einzug und im Vorspiel zum Hallelujaruf zeigte Kruyer sein Können: Er ließ den „Heiligen Geist hörbar werden“ – durch eine wechselnde Lautstärkegestaltung, feierlichen Registrierungen und eine reiche Klangvielfalt, die harmonisch zueinanderfand.
Lobgesang ruft dreimal "Heute" die Sendung des Heiligen Geistes aus. Theologie: Gottes Gegenwart ist seit Pfingsten, heute und für alle Zeiten gegeben.
Feierlich sang Kaplan Savariraj auch den Lobgesang der Präfation. Im Messbuch gibt es hierfür festgelegte Texte. Das Besondere der Pfingstpräfation ist dreimalig der Ausruf, dass „heute“ das Erlösungswerk durch die Sendung des Heiligen Geistes vollendet ist. Theologisch wird damit deutlich: Die Gegenwart Gottes ist durch den Heiligen Geist zu allen Zeiten gegeben und verwirklicht sich in der Feier und im Leben der Gläubigen.
Kaplan singt "Durch ihn und mit ihm und in ihm" auf indisch. Ein Gänsehaut moment.
In der Doxologie „Durch ihn und mit ihm und in ihm“ ließ der Zelebrant die Weltkirche wahrnehmbar werden – er sang diesen Teil auf Indisch. Im Kontext des gesamten Gottesdienstes war dies ein emotional bewegender Moment.
Altarbild zeigt visuell das Pfingstgeschehen. Ein Besichtigen der Kirche lohnt sich.
In besonderer Weise lud auch das Altargemälde, das im Zuge einer kürzlich erfolgten Restaurierung neu aufbereitet wurde, zur Betrachtung ein. Im Zentrum steht Jesus; die Ausgießung des Heiligen Geistes vom Gottesauge aus wird durch rote Tropfen symbolisiert. In dem Bild sind Heilige und viele Menschen integriert. Ein Besuch der Kirche lohnt sich definitiv.