Peramiho/Mbinga/Óbidos/Würzburg (POW) Neue Aufgaben erwartet Bischof Dr. Friedhelm Hofmann aus der Feier des 25. Jubiläums der Partnerschaft zwischen den Diözesen Mbinga/Tansania und Würzburg. Zum einen sei jetzt das Einbeziehen des dritten Partners, der Diözese Óbidos/Brasilien, in die Partnerschaft wichtig, zum anderen müsse die positive Entwicklung Mbingas weiter finanziell gestützt werden, sagte er in der Benediktinerabtei Peramiho/Tansania am Ende seiner Reise in das Partnerbistum Mbinga. Bischof Hofmann hatte die Diözese Mbinga mit Bischof Bernardo Bahlmann aus Óbidos und einer Delegation aus dem Bistum Würzburg vom 22. bis 30. Juli anlässlich des 25. Jubiläums der Partnerschaft besucht. Dabei wurde die Partnerschaft auf Óbidos hin erweitert.
Bischof Hofmann sprach bei seinem Rückblick auf die Reise auch die Befürchtungen in Mbinga an, mit dem Jubiläum könne der Partnerschaft ein Schlusspunkt gesetzt werden. „Mbingas Bischof John C. Ndimbo hat aber gemerkt, dass die Partnerschaft mit der Einbeziehung von Óbidos intensiviert wird.“ Bischof Ndimbo hatte am Abschlussabend in Mbinga ausgeführt, dass für ihn am Beginn seiner Amtszeit als Bischof im Jahr 2011 die Partnerschaftsarbeit die größte Herausforderung gewesen sei. Er habe sich gefragt, wie die Partnerschaft an die Basis gebracht werden könne. Die zahlreichen Besuche in den vergangenen drei Jahren hätten ihm die Tür zur Partnerschaft geöffnet. „Dieses 25. Jubiläum hat mir viele Impulse für die Partnerschaft gegeben – vor allem für die Öffnung nach Óbidos hin. Die neue Dreierbeziehung beflügelt mich“, sagte Bischof Ndimbo. Die Partnerschaft werde in den Pfarreien seines Bistums „durch und durch“ angenommen. „Wenn Ihr geht, sollt Ihr wissen: Die Partnerschaft bleibt für immer in meinem Leben bestehen“, betonte Bischof Ndimbo gegenüber den Würzburgern.
Bischof Bahlmann sieht die neue Partnerschaft zwischen Óbidos, Mbinga und Würzburg als Start zu etwas Neuem. „Sie ist ein Geschenk für alle Partner.“ Als Ideen für eine künftige Zusammenarbeit schlug er thematische Treffen oder Kongresse von Vertretern aller drei Diözesen vor, bei denen Antworten auf Fragen der drei Diözesen, aber auch der Kontinente Lateinamerika, Afrika und Europa gefunden werden könnten. Eine weitere Möglichkeit sei, einige der zahlreichen Ordensfrauen aus Mbinga ins brasilianische Óbidos zu senden, um dort zu helfen. Bischof Bahlmann sprach dabei von einem „neuen Modell von Partnerschaft“, bei dem es auch etwas zu riskieren gelte und neue Antworten in Zeiten der Globalisierung gefunden werden könnten. „Wir haben eine große Chance, gemeinsam einen neuen Weg zu gehen.“
Den Besuch insgesamt wertete Bischof Hofmann als „wirklich großes Geschenk und wunderbare Tage“. Die Botschaft der Tage in Mbinga laute: „Wir können von Euch lernen!“ In Mbinga gebe es so viele junge Menschen, während in Deutschland die Kirche frage, wie sie junge Menschen erreichen könne. „Wir können von Mbinga die Freude am Glauben lernen und dass die Kirche jünger werden muss.“ Beeindruckt zeigte sich Bischof Hofmann von der Lebensfreude der Menschen in Tansania. Die Partnerschaft sei keine Angelegenheit der Professionellen, sondern man spüre, dass sie für alle Vorteile bringe. Er wolle Pfarreien ermutigen, auf Gemeindeebene weitere Partnerschaften mit Gemeinden Mbingas zu initiieren. Insgesamt sei die Reise für ihn strapaziös gewesen. Die Frage nach einem weiteren Besuch Mbingas nach dieser dritten Reise lasse er offen, sagte Bischof Hofmann.
Aus Peramiho/Tansania: Bernhard Schweßinger (POW)
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