Hinweis

Ihre Browserversion wird leider nicht mehr unterstüzt. Dies kann dazu führen, dass Webseiten nicht mehr fehlerfrei dargestellt werden und stellt ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Browser zu aktualisieren oder einen der folgenden Browser zu verwenden:

„Tudo está interligado…“

Besuch der brasilianischen Delegation in Hammelburg

Tudo está interligado…“ – alles ist miteinander verbunden in unserem gemeinsamen Haus. Dieses Lied erklang im Oktober immer wieder an verschiedenen Orten unserer Diözese. Denn zu Besuch war eine brasilianische Delegation aus dem Amazonasgebiet. Mônica de Andrade Matos, die engagierte Sängerin und Firmkatechetin aus unserer Partnergemeinde Juruti Velho, stimmte es auch in Hammelburg immer wieder an. Zusammen mit Dom Bernardo Bahlmann, dem Bischof von Óbidos, und Padre Ádemir Vicente de Paula, dem Pfarrer von Juruti Velho, waren lauter junge Leute über den Ozean gekommen. Sie versprühten mit ihrer Herzlichkeit und ihren Liedern eine ansteckende Lebens- und Glaubensfreude überall, wohin sie auch kamen. In Hammelburg verbrachten die Gäste eineinhalb Tage und lernten hier einige besondere Orte kennen: vom Platz vor der ehemaligen Synagoge über das Steinthal bis zum Turm von Schloss Saaleck. Der Wein und ein typisch fränkisches Essen durften nicht fehlen (ein großer Dank an Tanja Bozinovic und Ewald Hupp für die Bewirtung!). Der Empfang bei Bürgermeister Armin Warmuth mit Eintrag ins Goldene Buch der Stadt zeigte den Gästen eine besondere Wertschätzung. Die Kirche in Deutschland und Europa hat eine sehr lange Tradition. Die Kirche in Brasilien ist jung und quicklebendig. „Wir haben uns gegenseitig viel zu geben“, sagte Padre Ádemir im abendlichen Partnerschaftsgottesdienst in der Stadtpfarrkirche. Er erinnerte an die vier Träume, die Papst Franziskus in seinem apostolischen Schreiben „Querida Amazonia…“ (Geliebtes Amazonien) nach der Amazoniensynode ausgegeben hatte: den sozialen Traum, den kirchlichen Traum, den ökologischen Traum und den kulturellen Traum. Padre Ádemir ermunterte uns als Gemeinde, einen gemeinsamen Weg mit der Herz Jesu-Pfarrei in Juruti Velho zu gehen, um diese vier Träume zu verwirklichen – diesseits und jenseits des Atlantiks. Denn: „Tudo está interligado“ – alles ist miteinander verbunden. Ein wichtiges Bild bleibt für Padre Ádemir auch die kleine Brücke, die ich ihnen bei unserem Besuch in Juruti Velho im September 2019 überreicht hatte. Ein Symbol der Verbundenheit über eine sehr weite Entfernung hinweg. "Die Brücke ist Christus", hatte ich dazu gesagt. Diese Brücke steht als Symbol unserer Partnerschaft noch immer im Pfarrhaus von Juruti Velho.  Doch ohne sie gäbe es keine Partnerschaft: Schwester Joanita Sell aus Hammelburg, die so viele Jahre bei den Menschen in Brasilien gelebt hat und für sie da war. Die Brücke von dort zu ihrer Heimatstadt hat sie in all den Jahren gebaut. Und umgekehrt spürte sie den Rückhalt und die Unterstützung aus ihrer Gemeinde. Nun hat „Irma Joanita“, die inzwischen im Mutterhaus in Augsburg lebt, die Delegation aus ihrer Wahlheimat voller Freude begleitet. Und ihnen am Ende gestanden, dass sie „im Herzen immer noch eine Brasilianerin“ ist. Ein bleibendes sichtbares Zeichen für die Partnerschaft ist der neu gepflanzte Partnerschaftsbaum in unserem Pfarrgarten. Im Rahmen seiner Jahresversammlung hat der Bezirk Gartenbau und Landschaftspflege ihn gepflanzt. Der Baum weist darauf hin, dass wir alle von der „grünen Lunge“, dem Regenwald in Amazonien und seiner Biodiversität abhängig sind. „Tudo está interligado“ – alles ist miteinander verbunden.

Barbara Oschmann